Während die Körpertemperatur tagsüber einigen Schwankungen unterliegt, stellt sich während des Schlafes ein Temperaturminimum ein, bezeichnet als ‚Basis’- bzw. Basaltemperatur. Somit kann die Aufwachtemperatur als Basaltemperatur verstanden werden.
Eine kontinuierliche Messung der Basaltemperatur gibt Aufschluss über die einzelnen Stadien des Menstruationszyklus und kann daher zur Ermittlung des Eisprungs sehr hilfreich sein (Sowohl bei Kinderwunsch als auch zur Schwangerschaftsverhütung). Eine Tabelle zum Ausdrucken können Sie hier herunterladen. Ein App zur Zyklusdokumentation für verschiedene Mobilgeräte finden Sie z.B. hier.
Der Zusammenhang zwischen Eisprung und Körpertemperatur
Die Regulierung bzw. die Erhöhung der Körpertemperatur erfolgt durch den Einfluss des Gelbkörperhormons (Gestagen), welches nach dem Eisprung gebildet wird. Da der Eisprung in der Zyklusmitte stattfindet, ist die Basaltemperatur in der ersten Zyklushälfte niedriger als in der zweiten. Demzufolge lässt der Zeitpunkt ansteigender Temperatur darauf schließen, ob und wann der Eisprung stattgefunden hat – nämlich am Tag der niedrigsten Temperatur vor dem Kurvenanstieg.
Nach circa zwei Wochen sinkt die Temperatur wieder, kurz bevor die Menstruation beginnt. Mit der Messung der Basaltemperatur lässt sich der genaue Zeitpunkt des Eisprungs nicht vorherbestimmen! Sie besagt lediglich, ob oder wann der Eisprung stattgefunden hat. Wir empfehlen Ihnen, die Messergebnisse über mehrere Zyklen zu notieren. Diese Aufzeichnungen sind bei der Beurteilung der einzelnen Zyklusphasen sehr hilfreich und deuten auf die Regel– oder Unregelmäßigkeit des Eisprungs hin.
Symptothermale Methode
Die Kombination von Messung der Basaltemperatur und Schleimbeobachtung nennt man symptothermale Methode.
Während sich der Scheideneingang zu Beginn des Zyklus – also kurz nach der Periode – meist noch trocken anfühlt, kann einige Tage vor dem Eisprung der Schleim aus dem Gebärmutterhals gesehen und gefühlt werden: der Scheideneingang fühlt sich feucht an. Der Schleim ist flüssig, eher klar und fadenziehend. Auch das Abtasten des Muttermundes kann in die Beurteilung der Fruchtbarkeit mit einbezogen werden. Genaue Informationen finden Sie z.B bei familienplanung.de oder unter www.nfp-online.de.
Naturgemäß lässt sich mit dieser Methode das Ende der fruchtbaren Periode sicherer bestimmen als der Beginn! An den fruchtbaren Tagen müssen zusätzliche Methoden (z.B. Kondom, Diaphragma) angewandt werden. Wenn die Körpertemperatur an drei aufeinanderfolgenden Tagen mindestens zwei Zehntelgrad über der Temperatur der sechs vorangegangen Tage liegt, beginnt die unfruchtbare Zeit.
Diese Methode setze eine gründliche Körperbeobachtung und eine Vertrautheit mit Körpervorgängen voraus. Sie ist also nicht für jeden geeignet. Man sollte von einer Lernphase von mindestens drei Monaten ausgehen. Bei Zyklusunregelmäßigkeiten, in der Pubertät, den Wechseljahren und in der Stillphase ist die Methode nicht geeignet.
In einem persönlichen Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin können Sie klären, inwieweit für Sie die Anwendung der Basaltemperatur-Messung bezüglich Familienplanung oder Schwangerschaftsverhütung von Bedeutung ist.